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- Edgard-Varèse-Gastprofessor für WS 2002/2003
- Lehrveranstaltung als mp3-Vorlesung [2]
Lebenslauf
Gottfried Michael Koenig, geboren 1926 in
Magdeburg, studierte Kirchenmusik in Braunschweig, Komposition,
Klavier, Analyse und Akustik in Detmold, musisch-technische Gestaltung
in Köln und Computertechnik in Bonn. Mehrere Jahre nahm er an den
Darmstädter Ferienkursen teil, wo er später auch als Dozent auftrat.
1954-1964 war Koenig ständiger Mitarbeiter am elektronischen Studio
des WDR in Köln, wo er anderen Komponisten assistierte (Stockhausen,
Kagel, Evangelisti, Ligeti, Brün u.a.) und eigene elektronische
Kompositionen realisierte (Klangfiguren, Essay, Terminus 1).
Gleichzeitig schrieb er instrumentale Werke für Orchester und
kammermusikalische Besetzungen (Klavier, Streichquartett,
Holzbläserquintett).
Seit 1958 war er Assistent im
Hörspielseminar der Kölner Musikhochschule, seit 1962 hatte er
Lehraufträge für elektronische Musik, Komposition und Analyse inne.
1964-1986 war Koenig Mitarbeiter am Institut für Sonologie der
Universität Utrecht, meist als dessen Direktor oder Vorsitzender. In
dieser Periode erfuhr das Institut weltweite Bekanntheit und war vor
allem durch seinen jährlichen Sonologie-Kurs beliebt. Koenig hielt
viele Vorträge im In- und Ausland. Zugleich entwickelte er seine
Computerprogramme "Projekt 1", "Projekt 2" und
"SSP", mit denen versucht wird, die Komposition
musikalischer Strukturvarianten zu formalisieren. Seine Produktion
bestand zunächst aus weiteren elektronischen Werken (Terminus 2,
Werkreihe Funktionen), sodann aus der Anwendung seiner
Computerprogramme, die in Kammermusik (Übung für Klavier, Werkreihe
Segmente, 3 ASKO Stücke, Streichquartett 1987, Streichtrio) und
Orchesterwerken (Beitrag, Concerti e Corali) resultierte.
Seit 1986, als das Institut an der Universität geschlossen und am
Königlichen Konservatorium in Den Haag wiederaufgebaut wurde, widmet
er sich der Komposition, der Computergrafik sowie der Entwicklung
weiterer musikalischer Expertensysteme. 1991-93 erschienen die ersten
drei Bände seiner theoretischen Schriften unter dem Titel
"Ästhetische Praxis" im Pfau Verlag; eine italienische
Auswahl erschien 1995 unter dem Titel "Genesi e forma" im
Semar Verlag, Rom. 1999 erschien der vierte Band, 2002 der fünfte.
Als sechster wird ein Registerband erscheinen.
1961 erhielt
Koenig eine Förderungsprämie des Landes Nordrhein-Westfalen, 1987
den Matthijs Vermeulen-Preis der Stadt Amsterdam, 1999 den Christoph
und Stephan Kaske-Preis. 2002 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der
philosophischen Fakultät der Universität des Saarlandes,
Saarbrücken, verliehen. Im Wintersemester 2002/2003 war er
Gastprofessor für Computermusik an der Technischen Universität
Berlin.
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