Inhalt des Dokuments
Raumakustische Konzeption des WellenFeld H 104
Bei der raumakustischen Auslegung des Raums waren die Belange für einen WFS-Wiedergaberaum zu vereinbaren mit denen eines ‚klassischen’ Hörsaals. Neben der raumakustischen Störungsfreiheit (Unterbindung von Flatter- oder Rückwandechos) standen dabei Nachhallzeit und Reflexionsführung im Vordergrund. Bei Wiedergaberäumen für die WFS darf dem synthetisierten Schallfeld nicht störend die Hörsamkeit des physikalischen Raums aufgeprägt werden: Nachhall und Raumreflexionen dürfen die Schallfeldsynthese nicht negativ beeinflussen. Dagegen soll beim ‚klassischen’ Hörsaal der physikalische Raum die Sprachübertragung und damit die Sprachverständlichkeit fördern.
Im Sinne der Aufgabenstellung wurden daher folgende Planungsziele definiert:
- Soll-Nachhallzeit 0,95 s im 50% besetzten Zustand bei ausgeglichenem Frequenzverlauf. Dies stellt einen gangbaren Kompromiss zwischen den Nutzungsszenarien WFS Hörsaal dar.
- Unterbindung raumprägender früher Reflexionen, da diese für WFS-Nutzung nachteiliger sind, als sie für die (elektroakustisch unterstützte) Hörsaal-Nutzung Vorteile bringen. Laterale Reflexionen werden dabei durch gezielt angeordnete Absorptionsflächen unterbunden, nachteilige Reflexionen an Boden und Decke werden durch die horizontal fokussierte Richtcharakteristik der WFS-Lautsprecher vermieden.
Im Sinne dieser Konzeption wurde durch Aufarbeitung des Gestühls und durch absorbierende Ausführung von Teilen der Wände, insbesondere in der Nähe der Lautsprecher, die Nachhallzeit auf Werte um 1s gesenkt.